
Die meisten Amphibienarten produzieren starke Hautgifte. Bei einigen Arten, zum Beispiel Salamandern der Gattungen Notophtalmus und Taricha, aber auch bei den Stummelfußkröten der Gattung Atelopus, wurde sogar schon Tetrodotoxin nachgewiesen, das tödliche Gift der Kugelfische. Diesem Gift fallen jährlich zahlreiche Menschen zum Opfer, welche die hohe Kunst der gefahrlosen Zubereitung von Fugu nicht beherrschen. Eine Gruppe von Froschlurchen, die ebenfalls im Verdacht stand, Tetrodotoxin zu produzieren, ist im südlichen Brasilien, in Uruguay und Teilen Argentiniens verbreitet. Es handelt sich um die Schwarzkröten der Gattung Melanophryniscus. Schon die auffällige, rot-schwarz oder orangerot gefärbte Unterseite dieser kleinen, oberseits unscheinbar schwarzen oder braunen Kröten signalisiert möglichen Feinden "Gefahr". Erste Untersuchungen ergaben zwar, dass diese Tiere vermutlich kein Tetrodotoxin enthalten, aber dennoch hoch toxisch sind. In pharmakologischer Hinsicht sind Melanophryniscus-Arten äußerst interessant, denn nicht wenige Medikamente, die heute im Kampf gegen menschliche Krankheiten eingesetzt werden, stammen ursprünglich aus Tieren mit giftigen Körpersubstanzen, wie z. B. Fröschen.