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Unbeschriebener Pfeiffrosch aus dem brasilianischen Araukarienwald

Dieser kleine Pfeiffrosch der Gattung Adenomera war bis vor kurzem wissenschaftlich noch unbekannt. Foto: Axel Kwet Bei unseren Forschungen in Südbrasilien entdeckten wir unter anderem eine noch unbekannte, ausschließlich im Araukarienwald von Rio Grande do Sul und dem südlichen Santa Catarina lebende Froschart, die nun vor kurzem wissenschaftlich beschrieben wurde (Kwet, A. & A. Angulo 2002: A new species of Adenomera (Anura, Leptodactylidae) from the Araucaria forest of Rio Grande do Sul (Brazil), with comments on the systematic status of southern populations of the genus. – Alytes 20 (1/2): 28-43).

Es handelt sich um einen unscheinbar bräunlichen, nur etwa 18 mm großen Pfeiffrosch, der jetzt den wissenschaftlichen Namen Adenomera araucaria trägt. Der Name verrät, dass diese Art ausschließlich in der Araukarienwald-Region vorkommt und er nimmt Bezug zu der Tatsache, dass es viele Wochen dauerte, bis es erstmals gelang, tatsächlich ein Exemplar dieser Art zwischen den empfindlich stechenden Nadeln herabgefallener Araukarienzweige aufzuspüren. Als einer der kleinsten Froschlurche in ganz Südbrasilien besitzt Adenomera araucaria eine variable, hell- bis dunkelbraune oder orangebraune Rückenfärbung mit kleinen dunklen Flecken und mehreren längsverlaufenden Drüsenleisten. Der hintere Abschnitt der mittleren Rückenlinie ist in der Regel hell gefärbt und manche Exemplare besitzen seitlich am Körper zusätzlich helle Lateralstreifen. Meist befindet sich zwischen den Augen noch ein dunkler Interokularfleck. Der Bauch ist ungefleckt, weiß oder gelblich, die Kehle grau beim Männchen.

Adenomera araucaria ist ein überwiegend tagaktiver Waldbewohner, der häufig in Sekundärwäldern und Gebüschen anzutreffen ist. Die Fortpflanzung findet von Oktober bis Januar statt und ist deutlich an Regenfälle gebunden. Die Männchen rufen direkt auf dem Erdboden, meist gut zwischen Wurzeln, Blättern oder Ästen verborgen. Ihre Rufe bestehen aus kurzen, hohen, eintönigen Pfiffen und sind von den späten Mittagstunden bis Mitternacht zu hören. Die Gelege aus maximal 10 großen, dotterreichen Eiern werden in kleinen Schaumnestern im Erdboden versteckt. Als Besonderheit verläuft die gesamte Entwicklung der sich ausschließlich vom Dottersack ernährenden Larven vollständig innerhalb dieses Nests, d.h., für die Fortpflanzung werden keine offenen Wasserflächen benötigt und damit auch die im Wasser auf Kaulquappen lauernden Gefahren vermieden. Rufaufnahmen dieser Art sowie weitere Infos (auf portugiesisch) finden sich im Album Brasilien, Rio Grande do Sul [Araukarienwald-Pfeiffrosch]