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Amphibiensterben
Amphibienarten mit kleinen Verbreitungsgebieten, wie die seltene südbrasilianische Kröte Melanophryniscus cambaraensis, sind besonders vom Aussterben betroffen. Foto: Axel KwetIm Nordwesten Costa Ricas liegt das berühmte Monteverde-Nebelwaldreservat. Viele seiner etwa 50 Froscharten sind heute selten geworden, manche gar völlig verschwunden, wie der Variable Stummelfuß (Atelopus varius), der nur noch in einigen Gebieten Panamas überlebt hat. Traurige Berühmtheit hat aber vor allem die Goldkröte erlangt (Bufo periglenes). Noch vor 25 Jahren tummelten sich jedes Jahr im Mai an Pfützen Tausende der plakativen, leuchtend orangerot gefärbten Krötenmännchen, um sich mit ihren unscheinbaren Weibchen zu paaren. Dieser prominenteste Bewohner von Monteverde, der nur hier und sonst nirgendwo der Welt vorkam, wurde 1964 entdeckt und 1989 bereits zum letzten Mal gesichtet. Die Goldkröte gilt heute als ausgestorben.
In fast allen Teilen der Welt sind Rückgänge von Amphibienpopulationen zu beklagen und die Goldkröte ist zum Symbol eines globalen Sterbens geworden, des "Amphibian Decline", dessen genauen Ursachen nach wie vor im Dunkeln liegen. In der Roten Liste der IUCN sind mittlerweile über 200 gefährdete Amphibienarten aufgeführt. In Australien sind seit den späten siebziger Jahren mindestens drei Froscharten nachweislich ausgestorben und einige weitere werden seit Jahren vermisst. Besonders betroffen sind auch Honduras, die Karibikinsel Puerto Rico, Panama, Ekuador, Kolumbien und Venezuela. Weitere Rückgänge wurden außerdem im Küstenregenwald Brasiliens, auf Madagaskar, den Philippinen und in Südafrika registriert.
Das weltweite Verschwinden der Amphibien ist nicht auf eine einzelne Ursache zurückzuführen, vielmehr stehen mehrere Faktoren im Verdacht, beteiligt zu sein. Eine wichtige Rolle spielen natürlich direkte Eingriffe in die Lebensräume, denn Amphibien stehen in sehr engem Kontakt zu ihrer Umwelt. Schon der teilweise Verlust eines Biotopes kann zum Verschwinden von Froscharten führen. Viele der verschwundenen Froscharten aber haben eines gemeinsam: Sie lebten einst in unberührten, geschützten Bergwäldern und an sauberen Bächen und Flüssen. Ihr plötzliches Verschwinden - oft innerhalb weniger Monate - bleibt ein Rätsel und ist um so mysteriöser, wenn man sich vor Augen hält, dass andere im selben Gebiet lebende Arten nicht von diesem Sterben betroffen sind.

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