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Warum Frösche schützen?
Rana esculenta, der 'essbare' Frosch. Foto: Axel KwetFrösche werden seit Urzeiten vom Menschen genutzt, vor allem im Zusammenhang mit der Ernährung. Der wissenschaftliche Name unseres einheimischen Teichfrosches lautet nicht von ungefähr Rana esculenta, also essbarer Frosch. In den USA und vielen europäischen Ländern, allen voran Frankreich, Belgien, Holland und die Schweiz, werden noch heute jedes Jahr Tonnen von Froschschenkeln als Delikatesse verzehrt. Aktuelle Schätzungen gehen von etwa 200 Millionen jährlich konsumierterter Froschschenkelpaare aus. Der Konsum von Froschschenkeln ist vor allem wegen der barbarischen, noch heute praktizierten Methode in Verruf geraten, den Tieren bei lebendigem Leibe die Hinterbeine herauszureißen. Der noch lebende Restkörper wird vor Ort einfach in das Gewässer zurückgeworfen, wo er langsam und qualvoll verendet!
Froschlurche "nutzen" dem Menschen aber auch auf vielen anderen Gebieten, vor allem in der Pharmakologie. Auf Grund ihrer ungeschützten, für Strahlung und chemische Substanzen durchlässigen Haut sind Amphibien sensible Bioindikatoren für die Qualität der Umwelt. Für den Einsatz als Indikatororganismen eignen sich allerdings nur Arten, über deren Ökologie und Habitatansprüche wir genau informiert sind - hier ist die Grundlagenforschung gefragt. Da Frösche ein wichtiges Glied in der Nahrungskette sind, spielen sie eine bedeutende Rolle in der Kontrolle von Insektenpopulationen, als Kaulquappen regulieren sie auch das Wachstum von Algen. Froschlurche bekämpfen, ohne Kosten zu verursachen, auf ökologische Weise Schadinsekten in Wäldern, landwirtschaftlichen Betrieben oder Gärten.
Von großer Bedeutung sind Froschlurche auch für die medizinische Forschung und Lehre, denn ihr Skelett- und Organsystem ist dem höherer Wirbeltiere sehr ähnlich. Der südafrikanischen Krallenfrosch (Xenopus laevis) erlangte in den vierziger Jahren Berühmtheit durch den Hogben-Schwangerschaftstest. Bei diesem Test wurde der Urin einer zu testenden Frau weiblichen Krallenfröschen in den Rückenlymphsack gespritzt. War die Frau schwanger, lösten deren Hormone meist schon nach wenigen Stunden die Laichabgabe aus. In der Entwicklungsphysiologie dienen Froschlurche bis heute als Modellorganismen, um Mechanismen der Zellfunktion zu erforschen. Bereits in den sechziger Jahren, also lange vor dem berühmten Klonschaf "Dolly", gelang die so genannte somatische Befruchtung beim Krallenfrosch.

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