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Schmied, Kolbenfinger-Laubfrosch
Hypsiboas faber (Wied-Neuwied, 1821)


Ruf
Merkmale Größter Laubfrosch im Araukarienwald (Männchen 85-95, Weibchen 90-100 mm), häufig. Rücken orange-, hell- oder dunkelbraun, meist mit schmaler dunkler Mittellinie von der Schnauzenspitze bis zur Körpermitte. Bauch weiß. Kehle beim Männchen dunkel, beim Weibchen weiß. Männchen an Basis des ersten Fingers mit kleinem Dorn. „Der schmiedende Laubkleber“ (Originaltext des Entdeckers Prinz Wied-Neuwied 1824): „Des merkwürdigen Laubfrosches, welcher in der Paarungszeit die Sümpfe und Pfützen mancher Gegenden von Brasilien durch seine lauten, sonderbaren, dem Klopfen der Blechschläger ähnlichen Stimme belebt, ist schon in der Beschreibung meiner Reise an mehreren Stellen Erwähnung geschehen. - Ich habe diesen weichlichen Laubfrosch hier in natürlicher Grösse abgebildet, wo man die mancherlei kleinen und grösseren Haftballen seiner Fusszehen deutlich bemerkt. Weichlich nenne ich dieses Tier deshalb, weil es bei der geringsten etwas unsanften Berührung vor Schmerz schreit und überhaupt sehr empfindlich ist.“
Verbreitung In Südost- und Südbrasilien weit verbreitet, auch in Misiones (Argentinien) und im Osten Paraguays. In RS häufig, gesamter Norden und Nordosten sowie zentrale Bereiche (Hoch- und Tiefland).
Lebensraum Zur Laichzeit von Dezember bis Februar an größeren stehenden Gewässern, sowohl auf offenen Flächen als auch im Wald. Außerhalb der Laichzeit in Wäldern auf Bäumen.
Biologie Männchen mit lautem Ruf, ähnlich dem Hämmern eines Schmieds (Populärname Schmied), von der Dämmerung bis Mitternacht. Ältere Männchen wegen der Territorialkämpfe oft mit Narben. Das Männchen baut am Rand von Teichen ein kraterartiges Nest von 20 cm Durchmesser. Die 3000-4000 kleinen, oberseits schwarzen Eier bedecken als Eifilm die Nestoberfläche. Larven mit schwarzem Schwanzende, das sich deutlich vom hellen Rumpf abhebt. Sie leben auf dem Teichgrund, wo sie Bodensuspension oder pflanzliches und totes tierisches Material fressen. Im folgenden Sommer sind die großen, dunklen Kaulquappen ausgewachsen und gehen in Metamorphose. Jungfrösche bereits 35 mm groß.
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