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Rio Grande do Sul - Amphibien
Annähernd die Hälfte des südamerikanischen Kontinents zählt zu Brasilien. Weite Teile des riesigen Landes sind noch unerforscht und über seine Herpetofauna ist bis heute nur wenig bekannt. Zu den weitgehend unerforschten Regionen gehört auch der Süden Brasiliens mit den drei Bundesstaaten Paraná, Santa Catarina und Rio Grande do Sul. Nur dort liegt ein erdgeschichtlich altes, faunistisch einmaliges Ökosystem: der brasilianische Araukarienwald. Eine der wenigen Arten, die Brasilkiefer (Araucaria angustifolia), hat als lebendes Fossil auf dem vulkanischen Hochplateau Südbrasiliens überdauert, einem Gebiet, das von dramatischen Ereignissen zeugt, die während der erdgeschichtlichen Trennung Südamerikas und Afrikas vor 130 Millionen Jahren stattfanden.
Diese gesamte Region der südlichen Mata Atlantica ist ein wichtiges neotropisches Endemitenzentrum und stellt für Amphibien einen der bedeutendsten Hotspot-Regionen der Erde dar. Der "Planalto das Araucárias" ist nur einer von fünf großen Naturräumen, in die sich Rio Grande do Sul unterteilen lässt. Desweiteren unterscheidet man "Litoral" (Küstenebene mit großen Lagunensystemen im Osten des Landes), "Campanha" (Hügelpampa im Süden und Südwesten), "Escudo Rio-Grandense" (Mittelgebirge der Serra do Sudeste im Südosten) und "Depressão Central" (Tiefland oder Zentraldepression im Zentrum). In allen Lebensräumen finden sich eine Vielzahl interessanter Amphibien- und Reptilienarten, die den meisten deutschen Herpetologen und Terrarianern unbekannt sind. Die über 80 Arten enthaltende Amphibien-Checkliste im Album stellt eine aktualisierte (Januar 2004), unpublizierte (Kwet, in Vorbereitung) Zusammenstellung sämtlicher bis heute für Rio Grande do Sul nachgewiesenen Arten dar. Die meisten Arten werden mit ausführlichen Texten (bisher nur in portugiesisch) in Bild und Ton vorgestellt. Eine Kassette mit den Original-Rufaufnahmen von etwa 50 südbrasilianischen Froscharten ist gegen einen Unkostenbeitrag von 20 Euro beim Autor erhältlich.

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Rio Grande do Sul - Reptilien
Die Diversität der Reptilienfauna ist in Rio Grande do Sul mit etwa 130 Arten ebenfalls recht hoch. Zwei Drittel der Reptilien sind Schlangen, insbesondere aus der Familie Colubridae (echte Nattern). Für Südbrasilien typisch sind vor allem Arten aus den Gattungen Liophis, Philodryas, Echinanthera, Oxyrhopus und Sibynomorphus. Außerdem kommen mehrere Arten von Grubenottern (Familie Crotalidae, Gattungen Bothrops und Crotalus) und Giftnattern vor (Familie Elapidae, Gattung Micrurus). Im Gegensatz zu den Schlangen zeigen sich die Echsen (v.a. Leguane und Schienenechsen) mit etwa 20 und die Doppelschleichen (Amphisbaenen) mit vier Spezies als relativ artenarm. Auch Schildkröten und Panzerechsen sind in Rio Grande do Sul mit lediglich zehn, beziehungsweise einer Spezies vertreten.
Die im Album gezeigten 62 Arten von Reptilien umfassen etwa die Hälfte der für Rio Grande do Sul bekannten Spezies. Eine vollständige Checkliste wird im Moment von dem brasilianischen Herpetologen Dr. Marcos Di-Bernardo (PUCRS, Porto Alegre) erarbeitet.

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Florianópolis
Die Ilha de Santa Catarina ist eine im Atlantik liegende, nur wenige Kilometer vom brasilianischen Festland entfernte Insel, auf der sich Florianópolis, die Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates Santa Catarina, befindet. Obwohl die Artenvielfalt der Froschlurche, wie bei Inseln häufig zu beobachten, mit knapp 30 Arten etwas geringer als auf dem gegenüberliegenden Festland ist, sind die Anuren vor allem aufgrund mehrerer endemischer (nur dort lebender) und z.T. sogar noch unbeschriebener Arten bemerkenswert.
Eine wichtige Rolle für die Ökologie der bedrohten Regenwälder der Ilha de Santa Catarina, die aufgrund ihrer Schönheit in Brasilien auch als Ilha da Magie (Insel der Magie) bekannt ist, spielen Pflanzen, vor allem Bäume und Sträucher, aber auch Lianen und Aufsitzerpflanzen (Epiphyten). Manche der Epiphyten, insbesondere Bromelien, bilden wassergefüllte Trichter (Phytotelmata), die wiederum Biotope für Kleinkrebse und zahlreiche Insektenarten darstellen, wie die als Malariaüberträger bedeutsamen Stechmücken. Auch für manche Froscharten sind Phytotelmata wichtige Tagesversteckplätze und teilweise die einzigen verfügbaren Laichgewässer. Die früher praktizierte großflächige Vernichtung von Bromelien zur Bekämpfung der Stechmücken (und damit der Malaria) stellt einen schwerwiegenden Eingriff in die Lebensgemeinschaften dar und kann lokal zum Erlöschen ganzer Tierpopulationen führen.
Ein von Dr. Anne Zillikens (Universität Tübingen) initiiertes und vom BMBF gefördertes Projekt untersucht diese ökologischen Zusammenhänge in Kooperation mit der Universität von Florianópolis (UFSC). Bisher konnten wir insgesamt 28 Froscharten nachweisen, die im Album (bisher nur in portugiesisch) zusammen mit den Rufen vorgestellt werden. Eine weitere Art aus der Microhyliden-Gattung Chiasmocleis wurde von dem brasilianischen Herpetologen Dr. Paulo C.A. Garcia beobachtet, der auch eine Checkliste in Bearbeitung hat.

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Santa Catarina
Die brasilianischen Küstenregenwälder der Mata Atântica, die sich vom südlichsten Bundesstaat Rio Grande do Sul entlang der Küste etwa 5000 km bis in den Nordosten Brasiliens erstrecken, bedeckten ursprünglich auch große Flächen des Staates Santa Catarina. Das warme Klima, die hohe Luftfeuchtigkeit und das gebirgsartige Landschaftsrelief der Mata Atântica ermöglichten die Entwicklung einer sehr vielfältigen Fauna und Flora und führten zu einer hohen Rate an endemischen Arten. Für den Erhalt dieser einzigartigen Biodiversität bedarf es grundlegender Kenntnisse über das bisher wenig erforschte, äußerst sensible und durch Abholzung bereits stark geschädigte Ökosystem.
Das oben genannte, vom BMBF geförderte Projekt in Florianópolis untersucht nicht nur den Regenwald der Insel von Santa Catarina, sondern auch die ökologischen Zusammenhänge auf dem gegenüber liegenden Festland. Insgesamt leben in dem Nachbarstaat von Rio Grande do Sul wohl über 100 Anurenarten, von denen wir im Verlauf mehrerer Exkursionen etwa 70 beobachten konnte. Texte (bisher nur in portugiesisch), Fotos und Rufaufnahmen vieler dieser Arten finden sich im Album. Eine Checkliste sämtlicher Arten wird im Moment von dem Herpetologen Dr. Paulo C.A. Garcia erarbeitet.

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Impressionen aus Südbrasilien
Im Album werden einige der vielfältigen Lebensräume von Rio Grande do Sul und Santa Catarina gezeigt, zum Beispiel die urtümlichen Araukarienwälder des Vulkanplateaus (PLanalto), die Hang-Regenwälder der Mata Atlântica, die pampasartigen Grassteppen des Hoch- und Tieflandes, die Mittelgebirge an der Grenze zu Uruguay und die ausgedehnten Sandstrände und Lagunen an der Atlantikküste. Beispiele dieser bei uns nur wenig bekannten und zum Teil äußerst spektakulären Landschaften finden sich im Album.

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Amazonas
Hier sind Fotos einiger im Amazonastiefland (Manaus sowie Napogebiet in Ecuador) verbreiteter Arten von Reptilien und Amphibien dargestellt.

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